Interview mit Prof. Dr. Fritz A. Popp

Jede lebendige Zelle strahlt seltsamerweise ein kohärentes, also gebündeltes, laserartiges Licht aus. Mit diesem Licht soll – so die Theorie – der Informationsaustausch zwischen den Zellen aber auch zwischen der Außen- und Innenwelt des Menschen stattfinden. Das Forschungsgebiet von Prof. Dr. Fritz A. Popp ist, so gesehen, nichts weniger als das Leben selbst und seine Ergebnisse sind äußerst spannend …

Mehmet Yesilgöz
Portät Prof. Dr. Fritz Popp
Prof. Dr. Fritz Popp

Sie wollten ja ursprünglich Philosophie studieren. Bereuen Sie eigentlich den Schritt in die Welt der »soliden« Naturwissenschaften, in Anbetracht der Ignoranz und der Anfeindungen gegenüber Ihrem Forschungsgebiet, gegenüber Ihrer Arbeit? Würden Sie sich heute eher in die Philosophie vertiefen, wenn Sie noch einmal die Wahl hätten?

Prof. Popp: Auf der einen Seite komme ich tatsächlich nicht umhin festzustellen, daß der Weg, den ich im »etablierten Wissenschaftsbetrieb « gegangen bin, sehr mühsam und schwer war, bzw. ist. Auf der anderen Seite bereue ich den Schritt hin zur Naturwissenschaft in keiner Weise, da es meiner Art die Welt zu begreifen am nächsten kommt. Ich würde mich auch nicht anders entscheiden, wenn ich erneut die Wahl hätte. Nebenbei bemerkt, bin ich im Herzen eh Philosoph geblieben! Wenn man etwas zu ergründen versucht, kommt man gar nicht um den philosophischen Blick auf die Dinge herum, da der rein materialistische Ansatz nicht zur Wahrheit führt. Wenn Sie es also so wollen, ist jeder Mensch mehr oder weniger ein Philosoph, denn wir führen im Grunde doch auch ständig einen geheimen Dialog und machen uns dadurch Gedanken über den Wurzelgrund der Dinge – wenn das keine philosophische Grundhaltung ist, dann weiß ich auch nicht!

Wenn man sich die »Ergebnisse« der Grundlagenforschung betrachtet, so fällt tatsächlich auf, wie sehr diese Erträge das gewohnte Weltbild durcheinanderbringen würden, wenn man sie in aller Konsequenz in sein Alltagsdenken einfließen ließe. Alleine die Erkenntnisse der Quantenmechanik haben das Potential, unsere gängigen Konzepte vom Verhältnis zur Innen- und Außenwelt, von Raum und Zeit oder zum stillen »materialistischen Manifest« aus den Angeln zu heben. Am Ende finden westliche Forscher beim Streben nach Wahrheit über die Suche mit Instrumenten in der Außenwelt oft genug dasselbe, wie viele östliche Forscher in der meditativen Introspektive!

Prof. Popp: Diesen verblüffenden Zusammenhang in den verschiedenen Herangehensweisen bei der Suche nach den letzten Fragen hat Fritjof Capra im »Tao der Physik« beispielsweise ja schon umschrieben. Dennoch muß ich bei aller Liebe zur Philosophie und ihrer Notwendigkeit für das Leben auch sagen, daß unsere Forschung immer sehr konkrete Hintergründe hatte! Wir haben schnell geahnt, daß das aus den Lebewesen kommende Licht ganz besondere Informationseigenschaften haben muß. Außerdem war bald auch klar, daß dieses Regulativ im Körper einen unermeßlichen Dienst verrichtet!

Wie kommt man auf die Idee, daß Zellen Licht ausstrahlen und daß dieses Licht zur Kommunikation, also zum Informationsaustausch in körpereigenen Prozessen dient? Sie brechen doch damit ein wissenschaftliches Tabu, in dem Sie dem Licht intelligenten Informationsaustausch zutrauen und somit einen übergeordneten Sinn in die Vorgänge des Lebens bringen!

Prof. Popp: Es war nur logisch! Ein Mensch verliert pro Sekunde 10 7 Zellen oder mit anderen Worten ausgedrückt: wenn ich 21, 22 sage, sind 10 Millionen Zellen abgestorben! Alle 10 -7 Sekunden muß also ein Signal an die Nachbarzellen übermittelt werden, das die Botschaft des Zellverlustes überträgt! Diese sog. Zellverlustrate gilt für alle biologischen Systeme, sprich für alle Lebewesen Wenn die Zellverlustrate jedoch irgendeinen Sinn haben oder in irgendeiner Art organisiert werden soll, so muß die Nachbarzelle, ja der gesamte Organismus ständig über diese Prozesse informiert werden, da ansonsten Tumore entstehen oder nicht genug Zellen nachproduziert werden. Die Integrität des Körpers hängt hiervon ab. Wie kann jedoch dieser immense Informationsaustausch bei den Abermilliarden abgestorbener Zellen pro Tag eigentlich stattfinden? Auf welcher Grundlage kann man so etwas überhaupt organisieren? Elektrochemische Prozesse wären zu diesem Wust an »Botengängen« in solch kurzen Intervallen ja alleine gar nicht in der Lage. Erwin Schrödinger fragte sich seinerzeit schon, wieso denn die Biologie bei der immensen Zahl an Reaktionen, die jeden Augenblick stattfinden, so wenig Fehler mache. Bei dieser Menge müßten die Vorgänge ja eigentlich völlig chaotisch sein. Zur Veranschaulichung solcher Fragen hantiert man in der Physik gerne mit Extrembeispielen herum. Stellen Sie sich deshalb also einmal einen mächtigen Wal vor. Manche Gattungen dieser Säugetiere können bis zu 30 Meter lang werden. Wie schafft es dieser riesige Organismus, die unvorstellbare Menge an Informationen, die aus seinem Zellverlust heraus resultieren, in lediglich 10 -7 Sekunden über 30 Meter weiterzugeben, so daß sie zur richtigen Zeit am rechten Ort sind? Die Antwort auf die Frage, wie der Körper sich organisiert, kann nur sein: mit Licht – alle anderen »Boten« wären viel zu langsam! Das Licht muß der Informationsträger sein, weil nur Biophotonen die Kapazität für diese Informationsdichte besitzen! Übrigens entspricht 30 Meter pro 10 -7 Sekunden auch der Lichtgeschwindigkeit …

In dieser Zeit betrachtete ich mir auch Einsteins Werk und hier vor allem die von ihm entdeckte konstante Geschwindigkeit des Lichtes. Irgendwann kam nun die Frage in mir auf, warum denn die Lichtgeschwindigkeit eine feste Größe ist. Meine Antwort hierauf war: weil wir mit Licht denken! Wenn man den Weg des Lichtes in uns konsequent weiterführt, so ist dies der naheliegende Schluß! Wir können gar nicht anders, als mit Licht zu denken!

Was hat diese Konstante denn mit unserem Bewußtsein zu tun?

Prof. Popp: Das Bewußtsein ist zwangsläufig die Grenze jeglicher Betrachtung! Sie kommen nicht über die Grenzen des Bewußtseins hinaus. Wenn wir uns also in irgendeiner Weise dem Phänomen Licht nähern, so ist seine Gestalt, sein Wesen durch unsere Art zu sein begrenzt. Konstant erscheint die Geschwindigkeit des Lichtes in dieser Analogie für uns, weil wir als Menschen eben Limitationen unterworfen, Grenzen ausgesetzt sind. Die Natur des Lichtes ist damit aber nicht ergründet, nur seine für uns in Erscheinung tretende Form. Das Bewußtsein ist – wenn Sie es streng betrachten – vorgegeben, wird geradezu vom Licht »diktiert«. Anders ausgedrückt: Das Licht gibt vor, was wir denken können, und wir denken mit Licht, weil wir es nicht anders können. Dennoch sind wir relativ frei in unseren Gedanken, sind – auch wenn es sich so anhört – keine Roboter. Licht ist so gesehen die Basis unseres Bewußtseins und die Lichtgeschwindigkeit die Grundlage unserer Denkprozesse!

»Diktat« hört sich aber schon ein wenig nach Roboter an und »riecht« sogar nach Determinismus. Gibt es denn in dieser Betrachtung einen freien Willen?

Prof. Popp: Aber natürlich! Ich kann mich für oder gegen etwas stellen und so den Anfangsimpuls eines Geschehens bestimmen, selbstverständlich! Ich kann jedoch die Welt nur so erkennen und erfassen, wie sie mir durch das Licht vermittelt wird. Das Denken des Menschen bleibt bestimmt durch die Eigenschaft seines ihm zugrunde liegenden Äthers, dem Licht! Das ist seine ihn fördernde Begrenzung, in der er sich als Einheit erkennen kann. Innerhalb dieser Grenzen kann er sich entscheiden.

Das bedeutet also, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die im Makro- wie im Mikrokosmos durch die Art, den »Ordnungswillen« des Lichtes vorgegeben sind und in diesen Parametern und einzig unter diesen Rahmenbedingungen können wir unser Leben und die Welt um uns begreifen und erfassen? Wir sind … bewußtes Licht?

Prof. Popp: Exakt!

Um noch einmal auf Ihr Verhältnis zum etablierten Wissenschaftsapparat zu kommen. Welches Problem hat eigentlich die heutige Wissenschaft mit der Sinnfrage? Sie werden beispielsweise wegen der These des Ordnung schaffenden Lichtes immer wieder angegriffen. Die Wissenschaft bevorzugt allerdings – je näher sie sich dem Anfangspunkt von Raum und Zeit nähert – eher das Chaos und den Zufall als Initialzündung.

Prof. Popp: Das Problem ist tatsächlich die Vorstellung, daß die dem Licht zugrundeliegende Ordnung, die Fähigkeit, seine Ordnung zu übertragen, auch mit der Ordnung des Lebens hier auf der Erde, mit der von mir entdeckten Ordnung in der Zelle verwandt sei. Diese »Einflußnahme« stellt wohl ein Problem dar, denn wie sollte man sich die darin zugrundeliegende, zielgerichtete Kraft im Denkrahmen der Wissenschaft auch konkret vorstellen? Aus welchem Grund geschieht das alles, und worin liegt diese Verbindung, diese »Verwandtschaft« mit dem Licht und uns Menschen begründet? Hier wird sich die klassische Wissenschaft, wie wir sie heute kennen, immer abgrenzen müssen, da man bei diesen Fragen Gefahr läuft, schnell in den Bereich der Religion, Philosophie oder gar Esoterik zu geraten. Ob das Ziel der Wissenschaft allerdings einst tatsächlich so definiert war, wie es heute praktiziert wird, steht auf einem ganz anderen Blatt geschrieben! Nehmen Sie hierzu den Darwinismus. Darwin hat in seiner Betrachtung zur Entwicklung des Lebens den Zufall zum Leuchtturm der Evolution gemacht. Das ist aber völlig falsch, weil damit die Sinnfrage immer negativ beantwortet wird, und genau diesen Drang haben alle Darwinisten, die ich bisher kennengelernt habe! Meiner Überzeugung nach, sind die Darwinisten diejenigen, welche die Wissenschaft zerstörten … Egal welche Meinung auch etabliert ist, mir persönlich erscheint es nur folgerichtig, davon auszugehen, daß das Leben in seinem Drang sich auszudrücken einem Plan, einer Grundstruktur folgen muß, auf die es in seinen Manifestationen und Reaktionen bis in den Zellkern zurückgreifen kann. Nennen Sie die Intelligenz dahinter wie sie wollen, oder vermeiden Sie es, ihr einen Namen zu geben, es muß aber eine Ordnung schaffende Kraft für das Werden und Entstehen und das Zusammenspiel der Teilnehmer in diesem Universum geben … und jede »Vorlage« – so »fair« muß man selbst im Fortschrittstaumel des 21. Jahrhunderts sein – trägt auch die Handschrift einer bewußten Kraft … Meiner Ansicht nach liegt im Licht wirklich alles begründet. Aus der menschlichen Sicht betrachtet, wird man doch klar feststellen können, daß jeder Mensch sich die Fragen nach dem Woher, Wohin oder Warum stellt. Diesen Fragen können wir nicht entkommen, wahrscheinlich weil wir in diese geradezu eingebettet sind!

Noch einmal die Verständnis-Photonen sind Elementarteilchen des Lichtes. Was aber sind Biophotonen?

Prof. Popp: Das sind dieselben Photonen, mit der einzigen Besonderheit, daß sie aus biologischen Systemen entspringen. Sie unterscheiden sich also, von ihrer Beschaffenheit her gesehen, nicht von »normalen« Photonen, sondern haben lediglich die Eigenschaft, daß man sie messen und beobachten kann, wenn man lebende Systeme untersucht. Es handelt sich dabei um ein sehr feines, laserartiges Licht. Hier im Institut können wir diese Biophotonen beispielsweise mit Hilfe von hochsensiblen Geräten (Photomultiplier) sichtbar machen. Es ist zwar, wie gesagt, nur ein ultraschwaches Licht, vergleichbar mit einem Kerzenschein in 20 Kilometern Entfernung, doch liegt gerade in dieser »Zartheit« eine gewaltige Kohärenz und damit eine hochgradige Ordnung. Genau diese Kohärenz ist in der Lage, seine Ordnung auf das umliegende System »abzubilden«. Dadurch wird es der wichtigste Schlüssel zum Verständnis der kompletten Biochemie, ja der Entstehung des Lebens. Nochmals: wir haben es hier mit einem Lichtstrahl höchster Ordnung zu tun, feiner als jeder Strahl, den ein Laborlaser heute produzieren kann. Der Strahl besteht lediglich aus einzelnen Photonen, und dieser Umstand ermöglicht den akuratesten und schnellsten Einfluß auf die Prozesse im Zellinneren. Bei den Abermillionen Vorgängen im Organismus benötigen sie nämlich unbedingt ein punktgenaues und effizientes Regulierungssystem. Die Biophotonen übernehmen hierbei mit ihrer immanenten Ordnungsfähigkeit die Kontrolle und Regulation der chemischen Reaktionen. Dabei muß das Biophoton aber nicht »allgegenwärtig« sein und jede Reaktion einzeln anstoßen. Ein einziger Biophotonenstrahl genügt beispielsweise, um Hunderttausende Reaktionen anzustoßen, zu triggern und zwar weil jedes Biophoton, das seinen Weg antritt und in Kommunikation mit der Zelle tritt, bei seinem Botengang gleichzeitig auch ein elektromagnetisches Feld aufbaut! In jeder Zelle bildet sich durch das so aufgebaute elektromagnetische Feld eine Matrix, und damit entsteht im Grunde nichts anderes als ein übergeordnetes Regelwerk für den Aufenthaltsort sowie Zeitpunkt aller biologischen Prozesse! Die Vorgänge laufen nach dem ersten Impuls autokatalytisch ab, also selbstauslösend. Die chemischen Reaktionspartner, die in dieses Feld eingebunden sind, »wissen« durch das sie umgebende dreidimensionale Informationsmuster, was sie wann und wo tun müssen. Auf der anderen Seite verrät mir dieses elektromagnetische Feld im Umkehrschluß natürlich auch, wie stark die Kohärenz des »inneren Lichtes« ist. So kann man messen, wie es um die Vitalität des biologischen Systems, sprich um die Gesundheit eines Menschen, die Qualität eines Nahrungsmittels bestellt ist. Krebs ist zum Beispiel eine Krankheit, bei der die Kohärenz massiv gestört ist. Dadurch ist die Zellkommunikation dermaßen blockiert, daß die Zellen nicht mehr organisiert arbeiten können.

Nur ein Teil der chemischen Substanzen, die an karzinogenen Vorgängen beteiligt sind, rufen auch chemische Reaktionen hervor. Das Problem wird viel mehr durch ihre physische Einflußnahme erzeugt! Aus den Erkenntnissen der Biophotonenforschung haben wir ein sehr vielversprechendes Diagnoseverfahren entwickelt, das schon von vielen Ärzten angewandt wird. Die Grundlage unserer sog. Regulationsdiagnostik sind Hautwiderstandsmessungen, da wir in unserer Forschung schnell festgestellt haben, daß ein Zusammenhang zwischen den Biophotonen und dem Widerstandswert der Haut besteht.

Können Sie uns den Ansatz dieses Diagnoseverfahrens erklären?

Prof. Popp: Die verblüffenden Ergebnisse der Regulationsdiagnostik sind für uns zunächst einmal ein Zeichen dafür, daß wir es immer wieder mit dem Bewußtsein zu tun haben! Die Regulationsdiagnostik beruht darauf, daß wir wirklich in der Lage sind, das Bewußtsein eines Menschen in gewisser Weise abzubilden. Dazu muß man wissen, daß Krankheit psychisch und emotional bedingt ist, und nicht materiell! Demnach ist nicht das Immunsystem für Heilung verantwortlich, sondern ein geordnetes elektromagnetisches Feld in den Zellen, und diesen Ordnungsgrad wiederum kann ich über den Widerstandswert der Haut messen und dann in ein Verhältnis bringen! Wir führen also an den Innen- und Außenseiten beider Hände einige Hautwiderstandmessungen durch und sehen uns dann die Verteilung der Meßpunkte am Computer an. Ein von uns entwickeltes Programm zeigt uns dann, wie die erfaßten Werte verteilt sind. Eine logarithmische Normalverteilung der Meßpunkte weist auf Kohärenz, ein stabiles elektromagnetisches Feld und damit auf gute Regulationskräfte hin. Folgen die Widerstandswerte einer Zufallsverteilung (Gaußverteilung), sind die Selbstheilungskräfte des Körpers geschwächt. Gesundheit bedeutet in diesem System also eine gute Regulationsfähigkeit des Organismus’, das heißt, die Selbstheilungskräfte des Körpers sind in der Lage, sich anbahnende Erkrankungen noch in der Entstehungsphase abzuwehren. Mit Hilfe der Regulationsdiagnostik kann man also im Gegensatz zu anderen Diagnoseverfahren überprüfen, wie gesund ein Mensch ist, und welche Fähigkeiten er hat, Erkrankungen gezielt zu überwinden.

Wie kommen die Biophotonen eigentlich in unsere Zellen? Kritiker behaupten ja, das Licht entstehe aus zufälligen chemischen Prozessen. Nehmen wir dieses Licht auf, oder produzieren wir es selbst?

Prof. Popp: Beides! Ich habe einst in diesem Zusammenhang den Begriff des Lichtsäugers verwendet und dafür eine Menge Prügel bezogen. Ein Lichtsäuger ist aber nichts weiter wie ein Lebewesen, welches das Licht anzieht, attraktiv dafür ist. Man findet solche attraktive Kopplungen tatsächlich in Lebewesen. Diese attraktive Kopplung ist quasi der Leim für das Gerüst der Lebewesen … Fakt ist aber, daß wir durch das Sonnenlicht und durch die Nahrung Biophotonen aufnehmen und dann in unserer DNA abspeichern. Zum Informationstausch, also zur Zellkommunikation »benutzt« unser Organismus dieses Licht dann wieder und ruft es quasi ab.

Ist demnach das Sonnenlicht das wichtigste »Nahrungsmittel« des Menschen?

Prof. Popp: Das kann man sicher so sagen. Ohne das Licht der Sonne gäbe es keine Biophotonen und damit keine Zellkommunikation und somit kein Leben! Wir ernähren uns quasi von Licht. Das klingt zuerst einmal sehr eigenartig, ist es bei genauerem Hinsehen allerdings nicht, da auf subatomarer Ebene quantenmechanische Prozesse das Sagen haben! Die DNA ist demnach nicht nur für die Reproduktion der Zellen verantwortlich, sondern hier finden eigentlich noch weit beachtlichere Prozesse statt! Die Spiralstruktur der DNS ist derart wundervoll aufgebaut, daß sie Biophotonen speichern und auch wieder abgeben kann! Wenn wir z.B. ein Blatt in unseren absolut dunklen Meßapparat legen, dann können wir auf dem Bildschirm sehen, wie die Lichtintensität ganz langsam abnimmt, wie die Biophotonen praktisch »gedimmt« werden. Öffne ich den Apparat und belichte die Probe jedoch erneut, dann sieht man, wie das Blatt schnell wieder hell leuchtet, weil es neues Licht eingespeichert hat! Aufgrund ihrer Struktur fungiert die DNS gleichzeitig als Sender und als Empfänger dieser kohärenten elektromagnetischen Strahlung. Im Grunde funktioniert sie aber eigentlich wie ein Resonator …

Scheint das Licht aus einem frisch gepflückten Blatt tatsächlich anders, als das eines drei Tage alten Blattes?

Prof. Popp: Aber sicher! Die Lichtabstrahlung verändert sich meßbar. Man kann die Güte eines biologischen Systems immer an der Kohärenz, also an der Stärke der Lichtbündelung ablesen! Sie verändert sich auch, wenn unsere Proben mit Schadstoffen belastet oder bestimmten Umwelteinflüssen ausgesetzt oder eben »Bio« sind. Deswegen kann man ja beispielsweise auch die Qualität von Lebensmittel austesten! Große Konzerne verwenden seit Jahrzehnten unser Meßverfahren für die Qualitätsanalyse ihrer Lebensmittel. Interessanterweise sagte schon Erwin Schrödinger, daß Lebewesen kohärente Zustände seien! Das können wir hier aus der Praxis heraus nur bestätigen. Schlechte oder gute Nahrung unterscheidet sich im Grad der Kohärenz zueinander. Hier wird auch klar, wie wichtig es ist, gesunde Lebensmittel zu sich zu nehmen. Wir nehmen ansonsten die Ordnungen von geschädigten Lebensmitteln in uns auf und schwächen die Kohärenz in unserem Organismus! Mit der Nahrung nehmen wir auch die darin eingebundene Information auf, und diese Ordnung bestimmt ihrerseits, wie sich die Zellen entwickeln. Ich habe hierzu vor einigen Jahren ein Büchlein mit dem Titel »Die Botschaft der Nahrung« geschrieben. Die Nahrung hat tatsächlich die Fähigkeit, dem Menschen eine Botschaft zu übermitteln. Da kommt man doch ins Grübeln, welche Botschaft man zu sich nimmt, wenn man in das zu Wurst verarbeitete Fleisch eines unglücklichen Tieres beißt, oder? Wir tragen hier doppelte Verantwortung!

Der Begriff des »Lichts«, dazu noch eines Lichtes, das aus unseren Zellen strahlt, gibt doch religiösen wie esoterischen Strömungen sicherlich viel Rückenwind. Hatten Sie Probleme damit, Ihre wissenschaftliche Arbeit von “Esoterik-Interpretationen” abzugrenzen?

Prof. Popp: Esoterik? Nein. Ich habe keine Angst, vereinnahmt zu werden! Außerdem gehört das auch zur Freiheit des Denkens! Warum sollten sich diese Richtungen nicht auch mit meinen Gedanken beschäftigen dürfen? Ich kann nur sagen, daß ich das Leben, das Entstehen des Lebens, sein Wirken als Physiker verstehen möchte. Ich habe mich mit den Werkzeugen der Physik an die Beantwortung dieser Fragen gemacht. Wenn ich also das Licht, das aus unseren Zellen entsteht, als das Medium für die körpereigene Zellkommunikation ansehe und während eines Interviews von einem physikalischen Selbstverständnis ausgehend sage: »Wir schwimmen eigentlich in einem Meer von Licht! Es gibt, genau betrachtet, keine absolute Dunkelheit, da es unmöglich ist, Finsternis zu erhalten!«, dann fühlen sich von dieser Aussage eben auch andere angesprochen. Rein sachlich, vom Standpunkt meiner wissenschaftlichen Arbeit aus betrachtet, von dem, was ich messe, sehe und berechne, stimmt diese Aussage allerdings. Sie läßt aber eben auch viel Raum für Eigeninterpretationen zu, an die ich in der Sekunde gar nicht gedacht habe. Wenn man an meinen Gedanken jedoch etwas willentlich verdrehen möchte, baue ich immer auf die Gewißheit, daß letztlich doch eh alles auf den Tisch kommt! Daran habe ich keinen Zweifel. Sie wissen ja: wo Gefahr ist, da erwächst auch das Rettende!

Vielen Dank für dieses Gespräch!
Das Interview führte: Mehmet Yesilgöz

ⒸNATURSCHECK Frühling 2010
Alle Rechte beim Verlag für Natur & Mensch

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mit freundlicher Genehmigung, Verlag für Natur & Mensch

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