Elemente & Ernährung: Luft – Während man alle anderen Elemente mit nach Hause nehmen kann, muß man der Luft entgegengehen.

Da ich einige Jahre in Südfrankreich und in Griechenland gelebt habe, ist mir eines aus dieser Zeit ganz besonders in Erinnerung geblieben: das Leben findet dort vorwiegend im Freien statt. An der frischen Luft, könnte man hinzufügen. Natürlich hat das viel mit dem dortigen Klima zu tun. Im Durchschnitt ist es dort wärmer. Und wo es warm ist und die Sonne scheint, geht man natürlich auch lieber hinaus.

Larus canus brachyrhynchus in flight      Unabhängig davon ist das Thema Gesundheit nicht vom Element Luft zu trennen. Daß es heute bereits Städte gibt, in denen sich die Menschen nur noch mit einer Gesichtsmaske vor die Tür trauen, ist schlimm genug. Welche Einflüsse die Luftqualität jedoch auf die Qualität anderer Elemente, wie beispielsweise das Wasser hat, soll eine interessante Betrachtung verdeutlichen. Die Natur kennt viele Zyklen der Selbstregeneration. Nehmen wir das Wasser, so reinigt die Natur Wasser auf mehrere Arten. Zum einen durch Filtration, wenn Wasser versickert und durch verschiedene Gesteinschichten langsam den Weg Richtung »Erdinneres « nimmt, um sich gereinigt im Grundwasser zu sammeln. Oder aber durch das Prinzip der Verdunstung.

Wasser ist nur deshalb flüssig, weil es aus sogenannten »Haufenmolekülen « besteht. Die einzelnen Moleküle sind durch Wasserstoffbrückenbindungen magnetartig miteinander verbunden. Als Einzelmolekül kommt H²0 in der Natur kaum vor. Die Erhitzung des Wassers führt zur Verdunstung, bei der sich die einzelnen Moleküle voneinander trennen, dadurch leichter werden als Luft und wie Ballons aufsteigen.

Das Faszinierende dabei ist, mit welcher vollkommenen Perfektion die Natur ihre einzelnen Bestandteile mit Energie versorgt. Denn das leichte Wassermolekül durchdringt bei seinem Aufstieg in die Atmosphäre verschiedene Schichten, die das Sonnenlicht filtern. Steigt es über diese hinaus, erhält es von der Sonne lebensfördernde energetische Lichtinformationen, die es dann, wenn es sich wieder mit anderen Molekülen verbindet und als Regen auf die Erde fällt, in die Welt hineinträgt. Ein »kosmisch aufgeladener« Wassertropfen ist ein grandioser Energiespender und der allzu oft verteufelte Regen eine Quelle der Kraft und des Lebens…

…Wäre da nicht die Luft. Oder, um es treffender auszudrücken, die Luftverschmutzung. Denn der Himmelstropfen muß auf seinem Weg nach unten natürlich wieder durch die tieferen Luftschichten hindurch und wird dabei mit dem konfrontiert, was die moderne Welt in die Luft entläßt. Aus dem Lebenselixir Wasser wird dann, im schlimmsten Falle, der sauere Regen.

Schuld daran ist natürlich nicht die Luft. Die ist nur gezwungen, all das innerhalb der Atmosphäre zu verteilen, was ihr zugeführt wird. Das Thema Atmung spielt bei einer gesunden Lebensweise eine ebenso große Rolle wie das Leben außerhalb vorwiegend geschlossener Räumen und in abgestandener, energieloser Luft. Das Thema Nikotin möchten wir hier gar nicht erwähnen, da diese verbreitetste Art aller Luftverschmutzungen keines weiteren Kommentars bedarf.

Es verwundert nicht, daß wir dann am meisten Sauerstoff aufnehmen, wenn wir in Bewegung sind. Luft ist überhaupt das Element der Bewegung. Erst die Luft erzeugt die Wellen im Meer. Ohne Luft würde das Feuer nicht brennen. Und auch die Erde wird ohne Luft und das Grundlebensmittel Sauerstoff zur toten Materie.

Die beiden bereits erwähnten Kulturräume Stadt und Land machen die Folgen der qualitativen Lebensunterschiede am meisten deutlich. Vielerlei Erkrankungen haben ihre Ursache im Mangel an frischer Luft. Schlechte Luft macht müde. Und während man gesünderes Licht, hochwertiges, energiereiches Wasser und biologische Ernährung noch kaufen und nach Hause transportieren kann, so bleibt bei der Luft nur eine Lösung: sich in Bewegung zu setzen und ihr entgegenzugehen. Denn nur in der Natur ist sie zu finden…

P.S. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich dieses Kapitel schreibe, während draußen die Sonne scheint und meine Frau im Garten arbeitet. Also, ausatmen, Prioritätenliste ändern, Bewußtsein aktivieren, Laptop zu und raus!

Michael Hoppe

ⒸNATURSCHECK Winter 2009
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mit freundlicher Genehmigung, Verlag für Natur & Mensch

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